Untersuchungen

Beantworten Sie die Fragen Ihres Arztes offen und ehrlich. Nur dann kann er Ihnen helfen.

Das Wichtigste vorweg: Damit Ihnen geholfen werden kann, müssen Sie aktiv werden. Überwinden Sie Angst und Scham und vertrauen Sie sich Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin an. Sie sind mit Ihrem Problem nicht alleine! Blasenschwäche ist gut behandelbar und kein Schicksal, das Sie hinnehmen müssen. Erster Ansprechpartner sollte der Hausarzt, Ihr Frauenarzt oder ein Urologe sein. Er wird Ihnen viele Fragen zur Art der Beschwerden und der medizinischen Vorgeschichte stellen. Da dieses Gespräch ein wichtiger Bestandteil des Diagnoseverfahrens ist, sollten Sie sich gut darauf vorbereiten (siehe Kasten).

Parallel dazu wird Ihr Arzt eine körperliche Grunduntersuchung vornehmen. Durch Abtasten des Bauchraums und der Nierengegend erhält er erste Hinweise auf krankhafte Veränderungen von Nieren, Blase oder Harnleiter. Zur Beurteilung der Beckenbodenmuskulatur und der Lage der Blase werden Frauen zudem gynäkologisch untersucht. Dabei kann Ihr Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin auch feststellen, ob ein Hormonmangel vorliegt. Bei Verdacht auf eine Harnwegsinfektion prüft das Labor, ob sich Bakterien im Urin nachweisen lassen. Sollten die bisherigen Ergebnisse nicht ausreichen, um eine gesicherte Diagnose zu stellen, schließen sich weitere Untersuchungen an. Mit Hilfe von Ultraschall und Röntgen kann sich Ihr Arzt einen Überblick über Lage, Form und Beschaffenheit der betreffenden Organe verschaffen. Die urodynamische Untersuchung vermittelt einen Eindruck über den Ablauf der Blasentätigkeit.

Der Arztbesuch

Ihr Arzt wird Ihnen folgende Fragen stellen. Es ist hilfreich, wenn Sie sich vorab Notizen zu den Fragen machen.

  • Seit wann leiden Sie unter Blasenschwäche?
  • Wie häufig müssen Sie zur Toilette?
  • Wie oft verlieren Sie Urin, ohne es zu wollen, und wie viel? In welchen Situationen geschieht das?
  • Spüren Sie oft einen starken Harndrang? Müssen Sie diesem sofort nachgeben? Oder können Sie den Gang zur Toilette einige Zeit hinauszögern?
  • Haben Sie Schmerzen beim Wasserlassen?
  • Ist der Harnstrahl kräftig oder abgeschwächt, oder geht der Harn sogar nur tröpfelnd ab?
  • Haben Sie das Gefühl, Ihre Blase vollständig entleeren zu können?
  • Wie lange dauert es, bis die Blase entleert ist?
  • Haben Sie Kinder geboren? Wenn ja, wie viele? Sind die Geburten normal verlaufen oder gab es Komplikationen?
  • Befinden Sie sich in den Wechseljahren?
  • Leiden Sie häufig unter Blasenentzündungen?
  • Verwenden Sie Inkontinenzhilfsmittel?
  • Liegen andere Erkrankungen vor?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?

Zur Vorbereitung auf den Arztbesuch kann ein Trink- und Toilettenprotokoll gute Dienste leisten. Hier können Sie eine Vorlage für ein solches Tagebuch zum Ausdrucken herunterladen.

Zur Erläuterung

  • Die Trinkmenge lässt sich leicht berechnen: Ein Glas oder eine Tasse entspricht etwa 150 ml.
  • Die Stärke des Harndrangs, die abgegebene Urinmenge und die Menge an ungewollt abgegebenem Urin vermerken Sie bitte anhand der Anzahl an Kreuzen:
    • normaler, beherrschbarer Harndrang: xx; starker oder unkontrollierbarer Harndrang: xxx
    • ein paar Tropfen Urin: x; mittlere Menge: xx; große Menge: xxx
  • Falls Ihnen etwas aufgefallen ist, vermerken Sie es bitte auf der Rückseite des Protokolls: Haben Sie während der Woche Medikamente eingenommen? Standen Sie unter besonderer körperlicher Belastung? Hatten Sie Husten?

BGV Info Gesundheit e.V. • Heilsbachstr. 32 • 53123 Bonn • E-Mail: info(at)bgv-info-gesundheit.de

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