Entspannt in den Urlaub mit Blasenschwäche? Das geht!

Bonn, 23.05.13 Menschen mit ausgeprägter Blasenschwäche geraten häufig schon beim Gedanken an eine Reise in Stress. Lange Flüge, Bustouren oder Stunden im Stau sind für viele Betroffene Grund genug, lieber zu Hause zu bleiben. Das muss nicht sein: Wer die Anreise sorgfältig plant, sich gut über die Bedingungen am Urlaubsort informiert und ein paar medizinische Ratschläge beherzigt, kann trotz Inkontinenz einen erholsamen Urlaub verbringen. Eine Liste mit vielen Tipps gibt’s unter www.frauen-blasenschwaeche.de.

Allein in Deutschland leiden rund sechs Millionen Menschen an Blasenschwäche; zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Gerade sie fühlen sich auf Reisen oftmals unwohl. So haben sie ständig die Sorge, ob sie bei Bedarf schnell eine Toilette finden. Auch möchten sie Mitreisenden nicht zur Last fallen, etwa weil sie unterwegs häufig anhalten müssen. Auch am Urlaubsort selbst können viele betroffene Frauen nicht richtig entspannen: Jede Wanderung oder Stadtführung wird zur Herausforderung für die Blase. Wer auf Inkontinenzvorlagen angewiesen ist, traut sich oftmals nicht, im Gemeinschaftspool zu schwimmen. „All diese Sorgen sind verständlich. Dennoch sollten sich reiselustige Menschen wegen ihrer Blasenprobleme nicht vom Urlaub abhalten lassen“, rät Erhard Hackler, Vorstand des Bundesverbands für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz in Bonn.

Viele haben dasselbe Problem

„Vor allem sollten sie bedenken: Sie sind nicht allein – viele Menschen haben genau dasselbe Problem. Wer sich dem Reiseveranstalter, dem Hotelpersonal und einem Mitreisenden anvertraut, wird feststellen, dass sich viele Ängste in Wohlgefallen auflösen.“ Darüber hinaus genügen oftmals einfache Maßnahmen, um den Urlaub mit schwacher Blase zu erleichtern. Das beginnt schon beim Reiseproviant: Stilles Wasser und eine Thermoskanne mit Kakao sind weniger harntreibend als Sprudelwasser und schwarzer Tee oder Kaffee.  Sinnvoll ist es auch, stets ausreichend Münzgeld für die öffentlichen WCs griffbereit zu haben – denn wer erst Geld wechseln muss, verliert kostbare Zeit. Wer mit Bus, Bahn oder Flugzeug reist, sollte sich rechtzeitig um einen Platz am Gang und nahe der Toilette kümmern. Ist dies auf den ersten Blick nicht möglich, so lohnt es sich, bei der Reise- oder Fluggesellschaft gezielt nachzufragen.

Erst behandeln, dann arrangieren

Vorkehrungen sind wichtig – Behandeln ist besser. Anstatt sich nur mit der Blasenschwäche zu arrangieren, sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Denn in den meisten Fällen ist es möglich, die Symptome zumindest deutlich zu lindern. So können Menschen mit Dranginkontinenz gerade im Urlaub von Medikamenten profitieren, welche die dauerhaft verspannte Blase entkrampfen und das Fassungsvermögen der Blase erhöhen. Bei Belastungsinkontinenz, die durch die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren hervorgerufen wurde, können lokal wirkende Östrogensalben oder –zäpfchen helfen. Damit die verschriebenen Maßnahmen auch greifen können, sollte der Arztbesuch bereits einige Wochen vor dem Urlaub stattfinden.

Eine Fülle praktischer Tipps für den Urlaub mit Blasenschwäche stellt der BGV im Internet zum Nachlesen oder Herunterladen bereit: www.frauen-blasenschwaeche.de/urlaub.html. Informationen über die verschiedenen Formen der Blasenschwäche und ihre Behandlung enthält die Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, angeboten vom Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV). Die Broschüre enthält neben vielen Hintergrundinformationen und praktischen Tipps auch Vorschläge für Beckenbodenübungen. Bestelladresse: BGV e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.frauen-blasenschwaeche.de.